[Dresden-pm] Einsteiger-Level-Propaganda-Veranstaltung

Steffen Winkler steffen.winkler at gmx.net
Son Jan 4 13:41:07 CST 2004


Hallo zusammen,

ich denke, daß Programmiereinsteiger falsch sind, denke aber nicht, daß
Umsteiger ohne Erfahrungen falsch sind, denn das sind genau die, die
momentan vielleicht mit einem Wahnsinnsaufwand ihre bisherigen Probleme
lösen - also genau unsere Zielgruppe -oder?

Wenn ein Newbe ein Thema hört, was ihn total überfordert, dann staunt er und
langweilt sich erst, wenn der Vortrag nicht enden will. Wenn danach wieder
ein Thema kommt, was er begreift, dann kommt das Interesse wieder. Als
Fortgeschrittener lernt man evtl. auch noch etwas vom Newbe-Vortrag, weil
der Fortgeschrittene sich vielleicht mit einer Problematik noch nie hat
beschäftigen müssen - Perl ist doch sehr vielseitig. Was ich damit sagen
will, eine gute Mischung ist wichtig.

Perl ist allgemein als Internetprogrammiersprache bekannt, jedoch kaum als
vollständige Programmiersprache. Was das Internet betrifft, da könnte man
sehr gut den Vortrag vom Perl-Workshop benutzen, der PHP und Perl
vergleicht.

Ach so, ich denke, man sollte 2 Gruppen anbieten, daß sich keiner langweilt,
der Gruppe derer, die schon was von Perl wissen, sollte man die Arbeit eines
kleinen Themas aufbürden, ganz klein, wir sollten es da nicht übertreiben,
also das sehr kurz halten 5 Minuten oder so.

Das Einzeilenscript "Hello World", finde ich übrigens auch markant für
Einsteiger.

Wer Perl nicht kennt, kann ohne weiteres behaupten daß er RegEx schon kennt,
denn viele Programmiersprachen bieten sie nur prozedural an. Der Unterschied
mit Perl ist schon mal, daß sie in die Sprache integriert sind, und das
lästige Quotingproblem nicht haben.

Interessant ist auch das Aliasing z.B. Schleifen, wie man in Perl
erfolgreiche langsame Indizierung vermeidet. Außerdem liest sich das noch 10
mal besser.

Für den Newbe ist sicher auch interessant, daß man anstatt in Schleifen
suchen, die Zugriffsfunktionalität des Hashes nutzen weit effektiver nutzen
kann.

Ich hatte mal ein Problem in C zu lösen. Ich mußte eine Datei unbekannter
Größe in den Speicher einlesen um sie dann zu verarbeiten. Ich wußte, daß
sie in den Speicher immer in den Speicher passen würde, nur nicht wie groß
sie ist. Also mußte ich entweder etwas deklarieren, was ich nicht wußte oder
mich mit dynamischer Speicherreservierung quälen. Als ich später sah, wie
man das in Perl macht, ohne! sich festzulegen, blieb mir schon irgendwo der
Mund offen stehen. Als ich später las, daß man ein Array auch gleich noch an
das File binden kann, war ich gleichartig beeindruckt.

Die Frage ist also, was könnte einen Umsteiger oder einen, der Perl parallel
anwenden will, reizen. Es wäre also wichtig, herauszuarbeiten, was bei Perl
besser ist als bei PHP, C, Delphi (wie schreibt man das eigentlich?),
Visual-Basic, ... . Wenn man mit Perl einmal angefangen hat, sich zu
beschäftigen, dann hört man sicher nicht mehr auf, nur das Anfangen eben ist
das Problem. Es ist nicht unbedingt leicht. Bei meinem ersten Script kannte
ich z.B. den Unterschied von "eq" und "==" noch nicht, also wie man Perl
beibringt, was man eigentlich will und wie es automatisch zu konvertieren
hat. Bis ich das erste Mal "map" in meine Scripts stehen hatte, ist fast ein
Jahr vergangen.

Ein Kollege, der Visual-Basic programmiert, fand, daß man Perl richtig
programmieren muß, der Einstieg also schwer sei. Mein Chef wiederum sagt,
einge Programmiersprache, die eine Superhilfe hat, endet auch oft mit den
dort beschriebenen Möglichkeiten, wobei ich ihm zustimmen muß.

Einer unserer Praktikanten war mal über eines meiner Wegwerfscripts
überrascht, was es in der Kürze des Codes alles leistet, fand aber, daß der
Code eher so aussieht, als hätte man eine Handvoll Zeichen aufs Papier
geworfen. Er meinte damit meinen regulären Ausdruck da drin. Ich hatte den
sogar der Übersichtlichkeit halber mehrzeilig geschrieben und hinten das "x"
angehängt.

Grüße von Steffen



Steffen Winkler
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