[Cologne-pm] Release meines Web-Frameworks Konstrukt 0.5 beta 6

A. Pagaltzis pagaltzis at gmx.de
Mon Oct 16 11:36:46 PDT 2006


* Thomas Wittek <twittek at smail.uni-koeln.de> [2006-10-10 17:20]:
> Ich sehe ein, dass die Vorteile der Nutzung von XHTML
> (Einführung anderer Namensräume, evlt. schnelleres Parsing,
> ...) deutlich schrumpfen, wenn man sie als text/html
> ausliefert.

Sie schrumpfen nicht nur, sie verschwinden leider ganz.

> Dennoch habe ich in der Praxis folgende Vorteile:
> - Weniger Freiheiten, wenn man sie Seite validiert. Das
> erleichtert die Fehlerfindung erheblich. XHTML ist einfach
> schöner, weil regulärer.

Diesen Vorteil hast du genauso, wenn du im CMS mit XML arbeitest
und erst am Schluss zu HTML4 serialisierst. Im Gegensatz zur
Arbeit mit String-basierten Templates ist es dann auch von
vornherein einfacher, fehlgeformtes Markup ganz aus dem System zu
halten.

> - Aufwärtskompatibilität: Falls der iE es doch mal hinkriegen
> sollte oder kann man den richtigen Content-Type setzen und muss
> nicht all seine HTML4-Dokumente umschreiben. Sicherlich wird
> man einige Fehler beheben müssen, die mit text/html nicht
> aufgefallen sind, aber der Aufwand sollte vergleichsweise
> gering sein.

Leider falsch. CSS und Javascript verhalten sich in XHTML-
Dokumenten, die als XML geparst wurden, teilweise erheblich
anders als in HTML4.

Man kann also nicht einfach den MIME-Type umstellen und sich
zurücklehnen.

Was das Markup an und für sich betrifft: siehe oben; ist intern
eh XML und wird beim Ausliefern in HTML4 serialisiert. Kann
genausogut in XHTML serialisiert werden.

> Evtl. will man auch zu neueren/strikteren XHTML-Varianten
> wechseln, was so auch einfacher sein sollte

XHTML 2.0 hat überhaupt nichts mit 1.x gemeinsam; die Umstellung
wird ein drastischer Schnitt, egal, womit du anfängst. Es ist eh
fraglich, ob die neue Version jemals im Web Verbreitung finden
wird. Kein einziger Browserhersteller zeigt bisher das geringste
Interesse.

Viel wahrscheinlicher ist ein Erfolg des unabhängig vom W3C
entwickelten HTML5 (und dessen Kompanion XHTML5).

> - Man kann die Seiten auch mit XML-Tools weiterverarbeiten
> (wenn man will und sie wirklich wohlgeformt sind)

Siehe oben: verwende XML intern, HTML4 als Ausgabeformat.

> Ich sehe also abgesehen von der Theorie keine Probleme, die
> mich von XHTML + text/html abbringen würden. Und die Theorie
> ist im Webdesign leider nicht mal die halbe Wahrheit.

Es ist einfach überflüssig. Du hast keinerlei Vorteile. Es
funktioniert zwar zufälligerweise, aber war die Motivation
der Verwendung von XHTML nicht ausgerechnet, vom zufälligen
Funktionieren schlechten Markups wegzukommen?

Gruss,
-- 
Aristoteles Pagaltzis // <http://plasmasturm.org/>


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