[nr-pm] Obfuscated?

Schmidt, Maik, VP-TD, ST Maik.Schmidt at passo.de
Mon Nov 19 04:53:54 CST 2001


Yo!

>Die, die es schreiben, tun es, weil sie es können.
Leider kenne ich genug Software, die "obfuscated" ist, obwohl der/die
AutorIn es gar nicht gewollt hat. Außerdem ist es meiner Meinung nach kein
Problem, ein kleines Regelwerk und einen entsprechenden Generator
(vielleicht sogar in Perl?) zu entwickeln, der aus einem "normalen"
Quelltext obfuscated (Perl|Java|C++|...)-code generiert. Mit "Können" hat
das auch nicht viel zu tun und insbesondere dürften die Regeln zur
Verschleierung in allen Sprachen annähernd gleich sein. Perl vereinfacht die
Sache einfach aufgrund der diagonalen Struktur (TMTOWTDI).

>Die, die es lesen und verstehen, tun es, weil es der einzige Weg ist,
>sich zu beweisen, daß man wirklich Perl kann.
Solche Dinge zu verstehen ist meiner Meinung nach kein Beweis dafür, dass
man die Sprache Perl verstanden hat (maximal ist es ein Beweis für ein
Syntax- nicht aber ein Semantikverständnis). Es beweist lediglich, dass man
in der Lage ist, den wirren Gedankengängen eines anderen zu folgen.

>Die, die es lesen und nicht verstehen, tun es vielleicht, weil Sie dabei
>glauben, einen Hauch der Unendlichkeit zu spüren, die Gott (und Larry
>Wall) erschaffen hat.
Hmmm ... klingt irgendwie ziemlich verschroben, oder? Ich finde es ziemlich
gefährlich, sich dermaßen mit etwas so vergänglichem wie einer
Programmiersprache zu identifizieren. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt
mit der kommerziellen Entwicklung von Software. Dabei folge ich schon immer
Larry Wall's Motto "Use whatever you think of first". Wenn ich meine, dass
Perl für ein bestimmtes Problem das Mittel der Wahl ist, so setze ich es
ein. Genauso leidenschaftslos setze ich aber auch C++, Java, Python und Ruby
ein.

Um das ganze mal zusammenzufassen
Ich beobachte die Mailinglist passiv seit wenigen Wochen und habe immer noch
kein klares Bild von der ganzen Sache. Insgesamt empfinde ich es aber in
diesem Kontext als wenig dienlich, die klassischen Vorbehalte gegen Perl als
"write only"-Sprache zu verstärken. Ich schätze Perl aufgrund seiner
Ausdrucksstärke und seiner starken Bibliotheken und versuche es auch gerade
zumindest als Sprache zur Realisierung von Applikationsprototypen bei einem
weiteren meiner Arbeitgeber einzuführen. Da bekommt man von Gegnern der
Sprachen häufig zu hören, dass Perl von seiner Struktur her fast gar nichts
anderes zuläßt als obfuscated code. Persönlich finde ich dies ziemlich
traurig. Insbesondere, weil ich schon einige größere OO-Projekte (mit weit
über 100 Klassen) realisiert habe, die eindeutig das Gegenteil beweisen.

Versöhnliche Grüße,

  <maik/>

Vodafone Passo GmbH
Maik Schmidt
TD - Services Development
Niederkasseler Lohweg 20
D-40547 Düsseldorf
Phone: +49 211 5368 - 305
Fax:   +49 211 5368 - 334
mailto:Maik.Schmidt at passo.de
http://www.passo.de




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