[Dresden-pm] Perl vs. Ruby

Johann Franz johann.franz at gmail.com
Mo Mai 14 08:54:47 PDT 2007


On 5/13/07, Steffen Liebergeld <stepardo at gmail.com> wrote:
> In der Hoffnung, dass hier kein Flamewar draus wird:

Nicht nötig. :)

> Was sind denn Vorteile von Perl gegenüber neueren Sprachen wie Python
> oder Ruby?

Hast im Grunde schon alles aufgelistet. Und so neu sind Python (1991)
und Ruby (1995) auch wieder nicht.

Ich sehe den Hauptvorteil von Perl in CPAN. Da sind praktisch alle
Algorithemn versammeln, und man muss das Rad nicht ständig neu
erfinden!

Der Hauptnachteil ist die zwiespältige Syntax (vom ~= Operator
abgesehen, der rockt einfach).
Perl ist nämlich *nicht* hässlich, aber man muss sich vorher an
sh/sed/awk die Zähne ausgebissen haben, um es zu verstehen - und genau
das war Larry Walls Motivation.
Die Entwickler von Python und Ruby dagegen hatten bereits Perl als
Vorlage. Deswegen ist jeder Vergleich, als würde man Wein an Trauben
messen.

Es ist übrigens bemerkenswert, dass praktisch immer die drei (Perl,
Python, Ruby) miteinander verglichen werden.
Dabei gibt es viel krassere Gegensätze bei den interpretieren, z.B.
funktionale Sprachen wie Haskell, Erlang, oder auch allgemeinere
Sprachen Pike, Scheme, Common Lisp. Letzteres hat sogar einen ANSI
Standard, hat auch ein CPAN-Äquivalent (asdf), kann auch
objektorientiert (clos) und dynamische Webseiten (hunchentoot).
Allerdings aus einer ganz anderen Sicht und ohne viel Marketing.

Kurzum, der Vergleich (Perl, Python, Ruby) erinnert etwas an Fußball.
Da geht's nämlich meist nicht um den Ball und das Tor, sondern um die
Trikots... Die Spieler werden ohnehin von überall eingekauft. ;) Jedem
das Seine: Don't think, hack!