[Cologne-pm] Treffen am 14.02.2007...

A. Pagaltzis pagaltzis at gmx.de
Fri Feb 2 07:05:36 PST 2007


* Thomas Wittek <twittek at smail.uni-koeln.de> [2007-02-02 14:30]:
> Krusenotto, Patrick schrieb:
> >und ohne CPAN.
> 
> Das mag stimmen. Die Python-Variante http://www.python.org/pypi
> ist schwach im Vergleich. Dennoch scheint es eine sehr aktive
> OpenSource-Community im Python zu geben. Auch wenn das nicht
> alles in einem zentralen Archiv landet.

Wenn man Zen of Comprehensive Archive Networks liest, wird klar,
dass die Hauptzutat beim Erfolg solcher Archive eine gehörige
Portion Sysadmin-Schweiss ist, getrieben durch das Rezept, das
einfachste Denkbare anzupacken und dann konsequent umzusetzen –
was gerade kein besonders hervorstechendes Merkmal eines
typischen Programmierers ist. Und in welcher Sprache die
Sysadmin-Riege seit eh und je beheimatet ist, wissen wir auch.
Von daher verwundert es nicht, welche Sprachen ein erfolgreiches
zentrales Archiv haben und welche nicht… es ist sogar nachgerade
unheimlich, wie genau dieses Kriterium zu einer Vorhersage des
Zustandes des Zentralarchivs jeder Sprache gereicht.

> Naja, wenn mit Perl(6) nicht langsam mal was passiert, ist da
> bald der Zug abgefahren.
> 
> http://radar.oreilly.com/archives/Q306YoYplangtree.html
> http://www.google.com/trends?q=perl%2C+python+-snake%2C+ruby

Perl wird schon seit Jahren totgesagt. Die anderen Sprachen haben
den Vorteil, dass sie in etwa so stark sind wie Perl 5, dessen
Marketingballast aus Zeiten von Perl-4-Code und so Müll wie
Matt’s Scripts, HotScripts etc.pp. nicht herumtragen. Das
Ergebnis ist vorhersehbar…

    The buzz about Ruby and Rails is the sound of a bunch of
    Java programmers finally discovering how cool Perl is.
                                               —Piers Cawley

Und wenn ich “write-only language” noch einmal von jemandem höre,
der nie eine Zeile Perl geschrieben hat, verknote ich ihm
eigenständig die Halsschlagadern.

> Versteht das nicht falsch. Ich liebe Perl. Aber damit wird man
> anscheinend immer einsamer, auch und besonders wenn man sich die
> Teilnahme an unseren Treffen anschaut.

Du hast ja keine Ahnung, wie das aussah, bevor die letzte Runde
an Leuten zugestossen ist (zu der ich dich zähle). Die schwache
Teilnahme liegt an uns, nicht an Perl. Ganz in der Anfangszeit,
bevor Mike cologne.pm startete und es die Gruppe namens Cologne
Perl-Users gab die sich vor allem aus dem Linuxworkshop Köln
rekrutierte, da ging es noch richtig rund. Wir haben damals auch
zwei oder drei Talks an der Uni veranstalt – mindestens zwei
dutzend Anwesende pro Stück, die meisten waren Neue. Danach wurde
es rapide schwächer, und mit der Zusammenlegung der zwei Gruppen
verloren wir auch sehr viele Kiebitze die sich nur zum Mitlesen
auf der CPU-Mailingliste versammelt hatten. Irgendwann war es so
desolat, dass ich die Liste gefragt habe, ob wir die ganze Sache
nicht einstampfen sollen.

Momentan sieht es eigentlich am Stand von cologne.pm ingesamt
gemessen recht gut aus. Wir hatten schon immer periodenweise
gähnende Leere bei den Treffen, aber das kommt und geht, und da
wir mittlerweile eine ordentliche Gesamtzahl mindestens
einigermassen engagierter Mitglieder haben, mache ich mir keine
echten Sorgen.

Aber wir machen seit Jahren nur noch das, was man unter englisch-
sprachigen Perlmonger-Gruppen ein »social meet« nennt, und damit
gewinnt man keine Aussenseiter die nicht eh ein persönliches
Investment in Perl haben.

Ich hoffe zB., irgendwann in ein paar Monaten einen Vortrag in
der Uni zum Thema Webanwendungen in Perl mit Catalyst zu halten,
wenn sich das einrichten lässt wie damals. (Damit hätten wir den
Kreis geschlossen: mein erster Vortrag drehte sich um CGI.pm…)
Ich bin verdammt sicher, dass wir da einen guten Haufen Leute
zusammentrommeln werden, die vorher noch nichts von uns wussten
und wahrscheinlich auch viele, die vorher kein Perl geschrieben
haben.

Gruss,
-- 
Aristoteles Pagaltzis // <http://plasmasturm.org/>


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